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Penguins ziehen Saisonfazit

2017-06-28

Schlecht wäre die Saison gewesen, daraus machte der GM während der abschließenden Pressekonferenz keinen Hehl. Schlecht, jedoch nicht enttäuschend. "Für eine enttäuschende Saison waren die Erwartungen einfach viel zu gering. Wir wussten, dass wir mit dem Großteil der Liga sportlich nicht mithalten könnten. Wir hatten einen guten Start und standen zwischenzeitlich völlig überraschend auf einem Playoffplatz, aber dass dies nicht durchzuhalten sei, war uns bewusst. Insgesamt müssen wir mit den erreichten 76 Punkten zufrieden sein". Auch für die nähere Zukunft machte der GM den Fans nur wenig Hoffnung: "So lange es die finanziellen Rahmenbedingungen nicht erlauben, können wir nicht von mehr als einem Platz im hinteren Drittel der Liga träumen. Die meisten Entscheidungen, die wir aktuell treffen müssen, haben keinen sportlichen, sondern einen finanziellen Hintergrund. Wenn wir unsere Halle in jedem Spiel komplett füllen, haben wir Einnahmen von etwa 57 Millionen USD. Die Gehaltsuntergrenze liegt jedoch schon bei 54 Millionen USD. Natürlich gibt es noch weitere Einnahmequellen, denen stehen jedoch auch noch weitere Kosten, die Signing Boni, gegenüber.  Auf die Art wird es dann, trotz der Zusatzeinnahmen, schwierig, zumindest eine schwarze Null zu schreiben". Auf etwaige Zusatzeinnahmen in den Playoffs angesprochen antwortete er: "Klar, natürlich sähe die Lage etwas entspannter aus, wenn wir tief in die Playoffs vordringen könnten. Dafür müssten wir jedoch unseren Kader verstärken. Das würde das Gehaltsniveau anheben und wir müssten auch teure Signing Boni auf dem FA Markt bezahlen. Am Ende stünde das Risiko, dass bei einem Verpassen der Playoffs in Pittsburgh recht schnell die Lichter ausgingen. Dieses Risiko können wir nicht eingehen. Natürlich wollen wir sportlich erfolgreich sein. Aber noch mehr wollen wir auch in der nächsten Saison und darüber hinaus dabei sein. Und wenn wir das gewährleisten wollen, sind 76 Punkte aktuell vielleicht das höchste der Gefühle".

Ein klein wenig Hoffnung auf Besserung gab es für die Fans der Penguins zum Ende der Saison hin. Die Draft Lottery ermöglichte den Penguins das Recht, im Juli als erstes Team einen Spieler auszuwählen. "Selbstverständlich hat uns das gefreut. Nach Jahren des ausbleibenden Erfolgs ist das ein Silberstreif am Horizont. Jedoch kann man damit nicht kalkulieren. Im letzten Jahr wurden wir durch die Lottery noch nach hinten versetzt, diesmal hatten wir Glück. Am Ende gleicht es sich vermutlich aus". Es wird das erste Mal sein, dass die Penguins ganz zu Beginn ziehen können. Auf die Frage hin, ob sie das jedoch tun werden und falls ja, an welchem Spieler sie besonderes Interesse haben, gab der GM keine klare Antwort: "Natürlich gibt es von anderen Teams aus Interesse an diesem Pick. Wir werden unsere Optionen ganz genau abwägen. Falls wir uns jedoch entscheiden, das Draftrecht zu behalten, werden wir einen tollen jungen Spieler bekommen. Wer genau das sein wird, erfahren Sie dann am Tag des Drafts".

In der neuen Saison dürfen sich die Fans voraussichtlich auf einige junge Spieler freuen. Durch das Karriereende von Brad Richards und die auslaufenden Verträge einiger älterer Spieler wie beispielsweise Tyutin oder Niemi wird erwartet, dass Bo Horvat, William Nylander oder auch Cody Ceci in der kommenden Saison wichtigere Rollen übernehmen werden. Dazu werden mit Kyle Conner einem der vielversprechendsten Talente der Penguins gute Chancen eingeräumt, sich einen Platz im Kader zu erkämpfen. Nicht mehr dabei sein wird hingegen Derrick Pouliot. Der First Round Pick der Penguins aus dem Jahre 2012 wurde im Rahmen des Expansion Drafts vom neuen Team aus Las Vegas ausgewählt: "Es war uns natürlich nicht möglich, all die Spieler, die wir gerne behalten hätten, zu schützen. Am wichtigsten war uns, Cory Schneider zu halten. Dafür haben wir mit dem Management aus Las Vegas gesprochen und uns auf einen Deal geeinigt". Auf das neue Team aus Vegas kam der GM auch zu sprechen, als er nach dem Zustand der Liga gefragt wurde. Dieses Feld betreffend klangen seine Aussagen wesentlich optimistischer als jene zu den Penguins: "Eine Expansion ist immer eine Herausforderung. Mit den falschen Leuten im Front Office kann es für die neue Franchise, aber auch für die Liga als Ganzes, ziemlich unangenehm werden. Umso mehr beeindruckt mich die Art, wie der neue GM aus Las Vegas seine Franchise bislang aufstellt. Da steckt ein Plan dahinter, das erkennt man sofort". Aber nicht nur bei der Wahl des neuen GM der Knights bescheinigt der Manager der Penguins der Ligaleitung ein glückliches Händchen: "Es macht aktuell Spaß, ein Teil der Liga zu sein. Es kamen in den letzten Monaten und Jahren viele neue General Manager hinzu, die die Liga zweifellos bereichert haben. Neue Pläne, neue Ideen, es ist spannend, das alles zu verfolgen - besonders aktuell, wo der Draft und das Free Agent Signing bevorstehen und sich jedes Team positionieren muss. Auch die neue Regelung des Prospect Signings halte ich für sehr sinnvoll, da sie die Ligaleitung und die GM entlastet. Natürlich gehört auch das Organisatorische zu den Aufgaben eines GM, letztendlich kamen wir jedoch ursprünglich alle aus einem Grund zum Fantasy Hockey, und das war weniger die Betriebswirtschaftslehre, sondern die Faszination der Sportart. Die Entscheidung, das Prospect Signing zu vereinfachen, gibt allen Mitspielern die Möglichkeit, sich noch stärker auf den eigentlichen Kern der Liga, das Sportliche, zu konzentrieren. Das finde ich toll. Insofern gilt mein Dank an die Ligaleitung nicht nur rückblickend für die großartige Organisation der abgelaufenen Saison, sondern auch für die Möglichkeit, sich anstatt mit Fristen nun noch stärker mit dem Sport oder beispielsweise Pressekonferenzen wie dieser beschäftigen zu können."