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Eine misslungene Saison, die dennoch Hoffnung macht

2019-04-10

Das 82. und letzte Spiel der Saison stand an. Einer Saison, die den Penguins zu diesem Zeitpunkt schon 56 Niederlagen und Platz 30 beschert hatte. Einer Saison, die hoffnungsvoll begann, an diesem Tag jedoch auf dem emotionalen Tiefpunkt zu enden drohte. Aber der Reihe nach...

Nachdem die Penguins im Vorjahr nach langer Zeit wieder in die Playoffs einzogen, schien der Weg eigentlich vorgezeichnet. Eine Franchise, die auf Grund einer angespannten finanziellen Lage seit Jahren auf teure Neuverpflichtungen verzichten musste, kommt aus dem Rebuild heraus und knüpft, nach dem lange ersehnten Erreichen der Playoffs, an die in der Vorsaison gezeigten Leistungen an. Mehr noch: die jungen Spieler, die die Penguins während der schwierigen Jahre an Land ziehen konnten, würden sich weiterentwickeln und zusammen mit dem Rest des Teams den nächsten Schritt gehen. Die Playoffs waren das Ziel. Alles darüber hinaus gerne gesehen. Doch es sollte anders kommen.

Es ist schwierig, ein solch grandioses Scheitern einer Saison, einen solch monumentalen Absturz zu erklären. Es war nicht der eine Spieler, der lange Zeit verletzt ausfiel. Es war auch nicht das eine Spiel, in dem der Mannschaft die Nerven einen Streich spielten oder gar der eine Schuss, der anstatt ins Tor nur seinen Weg an den Pfosten fand. Hat man nach 81 Spielen ganze 56 Spiele verloren, sind die Gründe hierfür meist struktureller Natur. War die Verpflichtung des noch unerfahrenen Trainers Jay Pandolfo ein Fehler? Woran lag es, dass die auf die Gegenwart und Zukunft hin ausgerichteten Transfers von Ryan Spooner und Tyler Toffoli nach nur einem Jahr schon derart gescheitert zu sein scheinen? Toffoli, der im letzten Jahr für die Devils noch 88 Punkte, darunter 43 Tore, erzielte, kam im Trikot der Penguins in dieser Saison nur auf neun Tore und 30 Punkte. Und Ryan Spooner, zur Deadline der letzten Saison aus Buffalo geholt, gilt für die nächste Saison gar nur noch als Spieler für das Farm Team aus Salt Lake City. Transfers gehören letzten Endes immer in den Verantwortungsbereich des General Managers. Und jener lag dabei in letzter Zeit immer häufiger daneben.

Die wenigen positiven Aspekte dieser Saison waren eher emotionalen statt sportlichen Ursprungs. Dazu gehörte sicherlich die Verpflichtung von Jordin Tootoo, der zuvor bereits 14 Saisons das Trikot der Penguins trug, und seine Karriere als Penguin beenden wollte. Es wirkte wie Balsam auf den Wunden der Fans aus Pittsburgh.

Kurz vor Ende einer Saison, die geprägt war von Fehlentscheidungen der sportlichen Leitung, war die letzte Entscheidung, die es zu treffen galt, die der Aufstellung und Einstellung im letzten Spiel gegen die New York Rangers. Die Ausgangslage war klar: man lag zwei Punkte hinter den Washington Capitals auf Platz 30 der Liga, für die Rangers ging es noch um den Einzug in die Playoffs. Würden die Penguins ihre besten Spieler wie Brad Marchand, Aaron Ekblad oder Cory Schneider schonen, um hinter den Caps zu bleiben und somit bessere Aussichten im Hinblick auf den diesjährigen Draft zu haben? Schließlich würde ein Sieg der Penguins in der regulären Spielzeit oder der Verlängerung und eine gleichzeitige Niederlage der Caps gegen die schon für die Playoffs qualifizierten Isles geringere Chancen in der Draftlotterie und eine wahrscheinliche Draftposition sechs (statt fünf) bedeuten. Die Penguins entschieden sich aus mehreren Gründen dagegen, Spieler zu schonen. Dazu äußerte sich der GM wie folgt: "Davon abgesehen, dass es nach den Regeln der Liga untersagt ist und uns zumindest, und das zu Recht, eine Diskussion eingebracht hätte, ging es für die New Jersey Devils noch um die Playoffs, sie verließen sich darauf, dass wir gegen die Rangers alles aufs Eis schicken würden, was wir haben. Allein aus diesem Grund kam es nie in Frage, Spieler zu schonen. Es gab jedoch noch einen anderen Grund, der unabhängig von der sportlichen Bedeutung des Spiels für andere Teams gegriffen hätte: Man kann einen Draft nicht planen. Weder die Lotterie, noch den Draft selbst. Es gibt nur verschiedene Szenarien, die im Vorfeld alle eine gewisse Eintrittswahrscheinlichkeit aufweisen. Natürlich haben wir uns mit diesen Szenarien beschäftigt und für uns jenes Szenario, in dem wir sportlich nicht alles geben und am Ende gerade deshalb Pech in der Lotterie haben, als das schlechteste identifiziert. Auch wenn es für die Devils um nichts mehr gegangen wäre, hätten wir schon aus diesem Grund unsere besten Spieler aufs Eis geschickt, um somit dieses für uns schlechteste Szenario zu eliminieren".

Am Ende kam es, wie von den Fans befürchtet. Die Devils verloren ihr letztes Saisonspiel, die Penguins gewannen ihr Spiel gegen die Rangers in der Verlängerung und durch die gleichzeitige Niederlage der Caps verringerten die Penguins ihre Chancen in der Draft Lottery. Eine weitere Entscheidung des General Managers, die sportlich betrachtet wenig glücklich gewesen zu sein schien. Dass gerade diese Entscheidung, dieser Sieg gegen die Rangers am Ende das Gesicht der Franchise womöglich auf Jahre prägen wird, wirkt wie ein Treppenwitz der Geschichte. Auch deshalb fällt es den Verantwortlichen am Morgen nach der Lotterie, bei der den Penguins der erste Pick des kommenden Drafts zugelost wurde, schwer, diese für die Franchise glückliche Entwicklung vor dem Hintergrund der missratenen Saison einzuordnen. Gerüchten zufolge hatten sich die Penguins für den Draft bereits einen groben Plan zurechtgelegt, welcher nun vom Ergebnis der Lottery ad absurdum geführt wurde und Trades zur Folge haben könnte. Weniger wortkarg als am Morgen nach der Lotterie gab sich der GM jedoch nach Abschluss des letzten Spiels gegen die Rangers, als er sich an die Fans wandte und sein persönliches Schicksal als GM der Franchise mit dem sportlichen Erfolg der kommenden Saison verknüpfte: "Eine Saison wie diese kann und wird es nicht mehr geben. Durch die klugen und weisen Entscheidungen der Ligaleitung, die zu höheren Einnahmen aller Teams geführt haben, durch die hoffentlich eintretende Entwicklung unserer jungen Spieler und durch eine Reihe von Personalentscheidungen, zu denen bereits Gespräche laufen, wollen und werden wir in der nächsten Saison um die Playoff-Plätze spielen". Eine Saison, die für die bereits ausgeschiedenen Teams spätestens seit der gestrigen Lottery ihre Schatten vorauswirft und nach der die Gruppe der zur Lottery zugelassenen Teams, wenn man den Aussagen der General Managers einiger Teams Glauben schenken darf, anders aussehen dürfte als in diesem Jahr.