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Penguins verabschieden Brenden Morrow

2016-12-13

GM Weissinger kündigte vor der Saison an, Brenden Morrow, der im vergangenen Sommer seine Karriere beendete, die er von Anfang bis zum Ende bei den Pittsburgh Penguins absolvierte, im Rahmen eines "besonderen Spiels" offiziell zu verabschieden. Kennern war in diesem Moment klar, welches Spiel sich hinter dieser Bezeichnung verbirgt - das Heimspiel gegen die Arizona Coyotes.
"Wenn ich an den Beginn der GFHL denke, an diesen Sommer im Jahre 2000, dann fallen mir zunächst immer zwei Personen ein. Zwei junge Leute, ohne die wir heute in diesem Rahmen nicht hier wären. Zum einen dieser Spieler namens Brenden Morrow, der gerade bei den Michigan K-Wings in der IHL für Furore sorgte und den ich unbedingt nach Pittsburgh holen wollte. Ich war derart überzeugt von ihm, dass ich damals bereit gewesen wäre, fast jeden Preis zu bezahlen - zum Glück wusste das mein Verhandlungspartner zu diesem Zeitpunkt nicht. Zum anderen Christopher Bendel, meinen damaligen Mitschüler und bis heute GM der Coyotes, der die GFHL, als es bereits kurz nach ihrer Gründung so aussah, als würde sie ihren ersten Geburtstag nicht erleben, kurzerhand übernahm und daraufhin jahrelang leitete. Auch davon abgesehen, dass man als 18-Jähriger nur selten 16 Jahre voraus blickt, hätte ich damals nie gedacht, dass wir hier im Jahre 2016 Brenden Morrow, noch immer im Trikot der Penguins, aus der GFHL verabschieden würden".
Kein Spieler stand häufiger im Trikot der Penguins auf dem Eis als der MVP der Jahre 2010 und 2013, Brenden Morrow. Insgesamt absolvierte er in der Regular Season 1349 Spiele für die Pittsburgh Penguins, in denen er auf 392 Tore, 537 Torvorlagen und 929 Punkte kam. Zudem lief er 34 Mal in den Playoffs auf, wo er weitere 7 Tore und 14 Vorlagen verbuchen konnte.
Danach gefragt, ob es irgendwann wieder einen Spieler wie Brenden Morrow bei den Penguins geben würde, antwortete der GM folgendes:
"Seine Karriere ist mehr als die Statistiken aussagen. Es ist mehr als die Auszeichnungen. Es ist sogar mehr, als ein einziger Spieler alleine bewirken kann. Wenn ich heute mit Leuten rede, die Spieler wie Gordie Howe, Bobby Orr, Mike Bossy, Wayne Gretzky und wie sie alle heißen, live erlebt haben, dann strahlen sie häufig während sie davon erzählen. Und dann wird mir klar, dass es dabei um mehr als nur die Spieler oder auch um mehr als Eishockey geht. Wir verbinden mit diesen Spielern so viele Erlebnisse und Erinnerungen ganz persönlicher Art. Das erste Mal mit seinem Vater zu einem Spiel zu gehen. Das erste Mal selbst auf Schlittschuhen zu stehen und Eishockey zu spielen. Am 4. Mai 2000 die Schule zu schwänzen, da das Playoffspiel der Penguins gegen die Flyers einfach nicht enden will. Diese ganz persönlichen Erinnerungen gehen an sich weit über die Statistiken und Auszeichnungen einzelner Spieler hinaus, dennoch sind sie für uns häufig eng mit diesen Namen verbunden. Aber die Zeiten ändern sich. Das ist nicht zwingend schlecht. Jede Generation hat ihre eigene Art und somit auch ihre eigenen Helden. Wir haben tolle junge Spieler im Kader, ich denke hier beispielsweise an Bo Horvat, William Nylander, Kyle Connor oder Olli Juolevi. Das sind feine Leute, sie werden die Zukunft der Penguins sein und den Menschen hier neue und ganz eigene Erlebnisse und Erinnerungen bescheren. Ich bin mir sicher, dass die Zukunft der Penguins gut sein wird. Wenn es aber um meine ganz persönlichen Erinnerungen geht, dann wird es natürlich keinen weiteren Spieler wie Brenden Morrow geben. 16 Jahre - an dieser Zeit hängen so viele Erinnerungen, dass es nicht möglich ist, sie in wenigen Sätzen zusammenzufassen. Ron Francis, Tom Barrasso, allen voran aber Mario Lemieux, das waren die Helden meiner Kindheit. Und der Held meiner Jugend und darüber hinaus, das war Brenden Morrow. Diese Ära endet heute. Jedes Ende ist jedoch auch ein Anfang. Auch die jungen Spieler werden Geschichten schreiben, aber andere, ihre eigenen. Sie werden ihre eigene Ära prägen. Die beginnt nicht zusammen mit Chris im Klassenzimmer, aber immerhin mit einem Heimspiel gegen ihn und seine Coyotes. Nach all dem, was ich in den letzten 16 Jahren gesehen und erlebt habe, bin ich optimistisch, dass das ein gutes Omen ist".
Der Gefeierte selbst zeigte sich an diesem Abend sichtlich gerührt, als unter dem Applaus der Zuschauer seine Nummer 10 unter das Hallendach gezogen wurde. Es mache ihn stolz, so lange Kapitän und eines der Gesichter der Franchise gewesen zu sein, gab er danach zu Protokoll.
Das Spiel gegen die Coyotes konnten die Penguins mit 3-2 nach Penaltyschießen gewinnen, den entscheidenden Treffer erzielte dabei mit Brad Richards ein weiterer Spieler, der große Teile seiner Karriere bei den Penguins verbrachte und seine Schlittschuhe bald an den Nagel hängen wird. Doch das Ergebnis war an diesem Abend fast zweitrangig. Statt Freude wehte nach dem Spiel ein Hauch von Wehmut durchs weite Rund der PPG Paints Arena.