Und wieder feiern die Anderen!
2023-06-27Winnipeg. Nach der Schlusssirene wurde Providence-Goalie Pavel Francouz nicht nur stürmisch von seinen Teamkameraden umarmt. Der tschechische Goalie wurde von seinem Teamkameraden nach dem 6:2-Erfolg und dem vierten Sieg im sechsten Spiel der finalen Playoff-Serie in der AHL von seinem Team geschultert und in einer Art Ehrenrunde zumindest von seinem Tor bis zur Spielerbank gefahren.
Diese eher unübliche Ehre hatte sich der Routinier jedoch redlich verdient, hat er vorher die Offensiv-Power der Manitoba Moose praktisch im Alleingang entschärft und mit zum Teil unglaublichen Paraden den Titelgewinn der Bruins erst möglich gemacht.
Rechtzeitig zum Finale rief Francouz sein ganzes Können ab. Nur ein Spiel unter 92% Savequote. Ansonsten stellte er den Turm in der Schlacht und war der Faktor zum Sieg über den leichten Favoriten aus Manitoba.
Die Moose verpennten das erste Spiel und lagen nach einem 1:4 auf eigenem Eis mit 0:1 in der Serie hinten. Das zweite Spiel jedoch schlug das Team von Coach André Tourigny zurück, gewann 3:1 und drehte die Serie auf ein Unentschieden zurück.
Der Knackpunkt wohl das dritte Spiel der Serie. Erstmals in Providence, lagen die Moose nach 20 Minuten mit 4:0 vorn, um das Spiel am Ende noch mit 4:5 aus der Hand zu geben! Die Bruins führten mit 2:1 in der Serie und brachten diesen Vorsprung nach Hause. Spiel 4 entschied das Team aus Providence mit 4:3 für sich. Im Spiel 5 in Manitoba musste Pavel Francouz eine Auszeit nehmen, was die Moose mit einem 5:3-Erfolg noch einmal heran kommen ließ. Zurück in Providence zu Spiel 6 war nicht nur Francouz wieder zurück im Tor der Bruins. Auch seine Vorderleute machten klar, dass sie diesen Titel nicht mehr aus der Stadt fahren lassen. Mit einem 6:2-Sieg holten sie den Titel an die Ostküste und ließen die ambitionierten Moose nach dem dritten Gewinn der RegSeason in Folge erneut ohne Titel da stehen.
"Natürlich tut es weh", stellte Moose-Urgestein Cameron Gaunce bitter fest. Da hilft auch nicht, dass die Spiele hervorragend besucht waren. Oder dass vorher noch kein Team drei Mal in Folge die Saison dominiert hat. "Letztlich waren wir erneut sehr nahe dran. Aber eben nur sehr nahe dran", konnte auch GM Toby die Enttäuschung nicht fortschieben.
Die sportliche Gratulation an GM-Kollege Adi gab es natürlich trotzdem. Nach der Serie beginnt für das Team direkt die OffSeason. Bis zum Ende der Woche werden letzte Gespräche geführt. Am 30.06. gehen sämtliche Spieler und Mitarbeitende in den Urlaub.
Nicht alle Spieler bleiben in Manitoba. Die Routiniers Matt Irwin und Ryan Carpenter werden sich über den UFA-Markt für neue Clubs empfehlen dürfen. Goalie Laurent Brossoit hofft auf ein Engagement in der GFHL und zeichnet keinen neuen Vertrag, damit die Jets ihn traden können. Cody Eakin hat einige lukrative Angebote aus Europa vorliegen. Gut möglich, dass auch er nicht mehr zu den Moose zurück kehren wird. Braden Schneider, Johnny Kovacevic, David Gustafsson und Cody Glass haben sich nachhaltig für eine Chance im Dress der Jets präsentiert und hoffen auf den Sprung in die GFHL. Es bleibt spannend, womit Coach Tourigny kommende Saison arbeiten wird. In jedem Falle bleiben die Ziele dieselben: Dominanz in der Saison - um in den Playoffs endlich das letzte Spiel zu gewinnen! Manche Dinge ändern sich nie in der Eishockey-Provinz Manitoba.